Schmerz kann man verlernen
Allerdings hat die beeindruckende Lernfähigkeit eine Kehrseite, denn auch negative Erfahrungen kann der Körper abspeichern. Wie Wissenschaftler herausgefunden haben, können anhaltende und wiederkehrende Schmerzen bleibende Spuren im Gehirn hinterlassen. Besonders bei Rückenschmerzen ist die Tendenz zu solch einem Schmerzgedächtnis gegeben. Veränderungen in der Feinstruktur der Nervenzellen in Rückenmark und Gehirn sorgen dafür, dass schon kleinste Reize eine Schmerzattacke auslösen können.
Wer Schmerzen aushält, begünstigt Chronifizierung
Gerade bei älteren Menschen besteht das Risiko, dass die Schmerzen zu einer dauerhaften Erkrankung werden. Viele neigen dazu, Beschwerden stumm zu ertragen oder sie mit Schonhaltungen und Bewegungsvermeidung zu umgehen. Doch dieses Aushalten kann zur Chronifizierung und damit zu einer Einbuße an Lebensqualität beitragen. Eine abgestimmte Kombination aus medikamentöser Behandlung und körperlicher Mobilisierung wirkt dieser Schmerzspirale entgegen. Das Bewegungstraining ist dabei entscheidend für den Therapieerfolg, denn im fortgeschrittenen Alter baut sich die Muskulatur ab, wenn sie nicht stimuliert wird. Im Internet unter www.special-rueckenschmerz.de gibt es umfassende Informationen rund um Vorbeugung und Behandlung sowie die Broschüre "Einfache Übungen für einen starken Rücken".
Schmerzfrei wieder in Bewegung kommen
Oberstes Ziel einer Behandlung ist sogenanntes "Relearning" - das Überschreiben des abgespeicherten Schmerzes. Um wieder in Bewegung zu kommen, kann zunächst ein schmerzlindernder Wirkstoff wie Flupirtin, etwa in Trancolong, helfen. Im Gegensatz zu vielen anderen Schmerzmitteln kann Flupirtin (auch als retardierte Tablette, die über 24 Stunden wirksam ist) zusätzlich verspannungslösend wirken und die überreagierenden Nerven im Rückenmark beruhigen. Dadurch können Patienten bald ein gesundes Rückentraining beginnen, das die Muskulatur stärkt und die Beweglichkeit fördert.
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